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Hundephysiotherapie Itzehoe

Katrin Dowidat • 2. Mai 2023

Von der Ellenbogendysplasie sind häufig schon junge Hunde betroffen

Die Ellenbogendyspasie beim Hund

Die Ellenbogendysplasie beim Hund ist eine typische Wachstumserkrankung. Die ersten Symptome treten daher bereits im ersten Lebensjahr, häufig sogar in den ersten Lebensmonaten auf.


Es gibt verschiedene Formen der Ellenbogendysplasie beim Hund:


  • Isolierter Processus Anconeus (IPA): hierbei wächst ein Knochenfortsatz der Elle, der Processus anconeus nicht an die Elle an. Der Processus Anconeus ist ein kleiner Knochenfortsatz, der an der Spitze des Ellenbogens liegt und für die Stabilität des Gelenks sorgt. Frakturen in diesem Bereich können zu Schmerzen, Schwellungen und eingeschränkter Beweglichkeit führen.
  • Osteochondrosis dissecans (OCD): die OCD ist eine Erkrankung des Gelenkknorpels und des darunterliegenden Knochens bei Hunden. Hierbei kommt es zur Ablösung von Knorpel- und Knochenstücken im Gelenk, was Schmerzen, Entzündungen und Gelenkergüsse verursacht. Die betroffenen Hunde können Lahmheiten, Schwellungen und eingeschränkte Beweglichkeit in den betroffenen Gelenken zeigen. Die häufigsten betroffenen Gelenke sind neben dem Ellenbogen-, das Schulter-, Knie- und Sprunggelenk.
  • Fragmentierter Processus Coronoideus medialis ulnae (FPC): Der frakturierte Processus Coronoideus beim Hund bezieht sich auf einen Knochenbruch im Processus Coronoideus, einem Teil des Ellenbogengelenks. Dieser Bruch kann zu Schmerzen und Entzündungen im Gelenk führen und die normale Funktion des Gelenks beeinträchtigen. Es kann durch Trauma, Überbeanspruchung oder genetische Veranlagung verursacht werden.
  • Inkongruenz: bei der Inkongruenz zwischen Elle und Speiche kommt es zu einer Stufenbildung der beiden genannten Knochen. Diese Inkongruenz wird auch als mögliche Ursache für den IPA und/ oder den FPC gesehen, da es durch die Stufenbildung zu einer ungleichmäßigen Belastung der Gelenkflächen kommt.



Die physiotherapeutische Behandlung von Ellenbogendysplasie bei Hunden zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und die Lebensqualität des Hundes zu erhalten.


  1. Schmerzmanagement: Schmerzlinderung ist ein wichtiger Aspekt der physiotherapeutischen Behandlung. Dazu können kalte oder warme Kompressen, Elektrotherapie oder Lasertherapie eingesetzt werden. Schmerzmittel können auch in Absprache mit dem Tierarzt verabreicht werden.
  2. Mobilisation: Durch passive Bewegungsübungen werden die Gelenke und Muskeln des betroffenen Ellenbogens mobilisiert. Dies hilft, die Beweglichkeit zu erhalten und die Gelenkflüssigkeit zu fördern, die die Gelenke schmiert und nährt.
  3. Massage: Massagen können dazu beitragen, die Durchblutung im betroffenen Bereich zu fördern, was zu einer schnelleren Heilung und einer verbesserten Beweglichkeit führen kann. Massagen können auch dazu beitragen, Muskelverspannungen zu lösen und Schmerzen zu lindern.
  4. Dehnübungen: Dehnübungen helfen, die Beweglichkeit der Gelenke und Muskeln zu erhalten und können dazu beitragen, die Muskulatur rund um den betroffenen Ellenbogen zu kräftigen.
  5. Kräftigungsübungen: Durch gezieltes Training der Muskulatur kann die Stabilität und Funktionalität des betroffenen Ellenbogens verbessert werden. Dazu können Übungen wie Laufen auf unebenem Gelände, Treppensteigen oder Balancieren auf instabilen Untergründen beitragen.
  6. Hydrotherapie: Die Wassertherapie kann eine hervorragende Möglichkeit sein, die Beweglichkeit und Kraft des betroffenen Ellenbogens zu verbessern, ohne zusätzlichen Druck auf das Gelenk auszuüben. Schwimmen oder Laufen in flachem Wasser kann helfen, die Muskulatur zu stärken und Schmerzen zu lindern. Schon eine einzige Einheit auf dem Unterwasserlaufband hilft, die Gelenkbeweglichkeit zu erhöhen. Genaueres zu dieser Studie habe ich in meinem Beitrag zum Unterwasserlaufband geschrieben.
  7. Gewichtsmanagement: Übergewicht kann die Belastung der Gelenke erhöhen und die Symptome von Ellenbogendysplasie verschlimmern. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung können dazu beitragen, das Gewicht des Hundes zu reduzieren und somit die Belastung der Gelenke zu verringern.


Die Behandlung der jeweiligen Erkrankung ist jedoch unterschiedlich und hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab. Häufig kommt es zu einer Operation - da es aber derzeit bei keiner der operativen Behandlungsformen möglich ist, eine Arthrose im Gelenk zu verhindern, sollte auch postoperativ mit Physiotherapie begonnen werden, um dem Hund ein schmerzfreies Leben zu ermöglichen.


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Die Hüftgelenksdysplasie (HD) ist eine multifaktorielle Erkrankung, die häufig bei Haushunden vorkommt und eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks zur Folge hat. Neben der haltungs- und ernährungsbedingten Komponente, trägt vor allem auch eine genetische Komponente zu ihrer Entstehung bei. Besonders betroffen sind größere Hunderassen wie z.B. Deutschen Schäferhunden Golden Retrievern Labrador Retrievern Boxer oder Berner Sennenhunde Es können jedoch auch kleine Hunde von einer Hüftgelenksdysplasie betroffen sein. Entgegen der landläufigen Meinung eine HD könnte erst im Alter von 12 Monaten zuverlässig diagnostiziert werden, kann man Veränderungen im Hüftgelenk schon ab einem Alter von 16 Wochen über ein spezielles röntgendiagnostisches Verfahren (PennHIP) zuverlässig feststellen. Gerade bei Hündinnen, die später zur Zucht zugelassen werden sollen, wäre dies Verfahren anzuraten, da dieses genauere Aussagen über die Gesundheit der Hüfte zulässt, als das herkömmliche Röntgenverfahren. Die HD gehört zu den degenerativen Erkrankungen, sie schreitet mit dem älter werden des Hundes immer weiter voran. Die Symptome können von Hund zu Hund unterschiedlich sein und variieren je nach Schweregrad der Erkrankung. Einige der häufigsten Symptome sind: Lahmheit oder Hinken: Der betroffene Hund kann Schwierigkeiten beim Laufen oder Stehen haben und ein Bein mehr belasten als das andere. Schmerzen: Hunde mit HD können Schmerzen oder Unbehagen in der Hüftregion zeigen, besonders nach körperlicher Aktivität oder bei kaltem Wetter. Steifheit: Betroffene Hunde können steif wirken, insbesondere nach dem Aufstehen oder nach dem Ruhen. Eingeschränkte Beweglichkeit: Hunde mit HD können Schwierigkeiten haben, ihre Beine vollständig zu strecken oder anzuheben, was zu einer eingeschränkten Beweglichkeit führt. Muskelschwund: Bei Hunden mit HD kann es zu einem Abbau der Muskulatur in den Hinterbeinen kommen, was zu einer verminderten Muskelmasse führt. Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Hinlegen: Hunde mit HD können Schwierigkeiten haben, sich hinzulegen oder aufzustehen, und können dabei Schmerzen oder Unbehagen zeigen. Veränderungen im Gang: Der Gang des Hundes kann sich verändern, und er kann einen "hoppelnden" oder "schaukelnden" Gang entwickeln. Unwilligkeit, sich zu bewegen oder zu springen: Hunde mit HD können weniger aktiv sein und können es vermeiden, zu springen, zu rennen, Treppen zu steigen oder ins Auto zu springen. Ob und welche Symptome der Hund zeigt, ist tatsächlich von Patient zu Patient unterschiedlich - es gibt Hunde die mit einem leichten Befund ausgeprägte Schmerzanzeichen zeigen, genauso wie es Patienten mit einem schweren Befund gibt, die erst im Alter anfangen Symptome zu zeigen. Die Behandlung der Hüftgelenksdysplasie ist vielfältig, hier einige Beispiele: sollte der Hund übergewichtig sein, so empfiehlt sich als erstes eine Gewichtsreduktion. gezielter Muskelaufbau und eine damit einhergehende Stabilisierung des Gelenks haben einen hohen Mehrwert für den Hund - dies kann besonders gelenkschonend auf dem Unterwasserlaufband erfolgen, aber auch auf dem täglichen Spaziergang kann man Übungen einbauen, welche dabei helfen die Muskulatur aufzubauen. übermäßige Belastung des Gelenks sollte vermieden werden - Start-Stop-Spiele, wie z.B. das Ballspielen, sollten vermieden und lieber durch gelenkschonende Spiele (z.B. Dummysuche) ersetzt werden. der Rücken des Hundes sollte außerdem immer schön warm und trocken gehalten werden. Ein Hundemantel wird zum Teil zwar immer noch belächelt, bei einem Hund mit HD und nass-kaltem Wetter ist dieser jedoch eine große Hilfe. der Schlafplatz des Hundes sollte geschützt stehen und möglichst weich gepolstert sein. Eine Alternative ist das orthopädische Hundebett auch der Einsatz von Schmerzmitteln sollte nicht außer Acht gelassen werden - kein Hund sollte unnötigerweise unter Schmerzen leiden. Wenn der Hund Schmerzen hat, dann ist eine Beratung beim Tierarzt und eine Gabe von Schmerzmitteln angezeigt. Ich arbeite gerne mit Schmerzmitteln in der ersten Phase der Physiotherapie, damit wir schmerzfrei Muskulatur aufbauen und die nötigen Behandlungen durchführen können.
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